Diagnostik

 Weg der Demenz-Diagnostik 

  • Wahrnehmung erster Anzeichen: Achten Sie auf erste Anzeichen durch Gedächtnisprobleme und Auswirkungen auf den Alltag.

  • Kontaktaufnahme Hausarztpraxis: Nehmen Sie Kontakt zur Ihrer vertrauten Hausarztpraxis als erste Anlaufstelle auf.

  • Überweisung an Facharztpraxis: Bei einem Verdacht auf Demenz lassen Sie sich eine Überweisung an einen Facharzt/ eine Fachärztin der Neurologie oder Psychiatrie oder an eine Gedächtnissprechstunde ausstellen.

  • Durchführung von Untersuchungen: In der Facharztpraxis oder Gedächtnissprechstunde / Memory-Klinik werden Untersuchungen wie bspw. ein neurologischer Demenz-Test und körperliche Untersuchungen durchgeführt.

  • Ggf. Feststellung der Diagnose:  Um andere Ursachen auszuschließen und mit der richtigen Behandlung zu beginnen, ist die Feststellung der richtigen Diagnose zentral.

Bitte informieren Sie sich bei der jeweiligen Gedächtnissprechstunde/ Facharztpraxis über das genaue Verfahren (z.B. Überweisung), über Wartezeiten und Untersuchungsmethoden. Wichtig zu bemerken ist ebenfalls, dass es zwar keinen verlässlichen "Demenz-Test" zur Selbstdiagnose gibt, die Früherkennung einer Demenz durch entsprechende Untersuchungen jedoch die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens verlängern kann.

Weitere Informationen und Hinweise finden Sie hier:

 

Angebote zur Diagnostik und medizinischen Begleitung im Demenzatlas Hessen

Die Kategorie Diagnostik und medizinische Begleitung umfasst Einrichtungen und Dienste, die der medizinischen Versorgung, der Diagnostik, Behandlung und nicht-medikamentösen Begleitung einer Demenzerkrankung dienen.

Neben Memory-Kliniken, Gedächtnissprechstunden und -ambulanzen fallen hierunter auch gerontopsychiatrische Kliniken und Stationen. Medizinische Begleitangebote umfassen bei-spielsweise stationäre Rehabilitation für Menschen mit Demenz und deren Angehörige sowie ambulante Rehabilitationsangebote wie Logopädie, Ergo- und Physiotherapie mit ausdrücklichem Demenzbezug. Das Ziel dieser Behandlungsmöglichkeiten ist der Erhalt und die Verbesserung der Selbstversorgung, kognitiver Funktionen sowie der Orientierungs- und Kommunikationsfähigkeiten. Weitere Behandlungsmöglichkeiten finden sich in Form von kunst- oder musiktherapeutischer Begleitung sowie Konzepten zu demenzsensiblen Umgang mit Patient/-innen in Krankenhäusern.

Gedächtnissprechstunden/-ambulanzen, Memory-Kliniken

Unter dieser Codierung finden sich spezialisierte Sprechstunden, die an Kliniken, Institutsambulanzen psychiatrischer Krankenhäuser und auch von niedergelassenen Ärzten/-innen, am häufigsten Neurologen/-innen und Psychiater/-innen, angeboten werden.

Innerhalb dieser Gedächtnissprechstunden und -ambulanzen bzw. Memory-Kliniken geht es darum, Ursachen für verändertes Denken und Handeln im Alter medizinisch zu untersuchen und abzuklären, ob Störungen der Hirnfunktionen vorliegen.

Gerontopsychiatrische Tageskliniken und Stationen

In gerontopsychiatrischen Tageskliniken werden Erkrankte tagsüber ärztlich, psychologisch und pflegerisch behandelt. Beispielsweise finden sich Angebote in Form von Einzel-, Gruppen- und Familiengesprächen, Ergo- und Bewegungstherapien, Gedächtnistrainings, gemeinschaftlicher Freizeitaktivitäten und sozialer Integration.

Ambulante und stationäre Rehabilitation

Angebote zur Rehabilitation können dazu dienen, den Gesundheitszustand mithilfe von Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie  klinischer Psychologie zu erhalten oder zu verbessern. Angebote zur Rehabilitation oder weiterer Behandlungsmöglichkeiten können sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Auch pflegende Angehörige können hier entsprechende Angebote finden.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Zur weiteren Behandlung können zudem kunst- und musiktherapeutische Angebote einen nicht-medikamentösen Beitrag zum Erhalt oder der Verbesserung des gesundheitlichen Zustands leisten. Konzepte zum demenzsensiblen Umgang in Krankenhäusern und Kliniken umfassen besondere Maßnahmen für demenzerkrankte Patient/-innen und deren Betreuungspersonen. Ziel demenzsensibler Konzepte ist es,  auf besondere Bedürfnisse von Menschen mit Demenz eingehen zu können, um den Krankenhausaufenthalt möglichst gut (vorbereitet) zu gestalten.

Angebote für Migrant/-innen

Menschen mit Migrationshintergrund kommen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und haben i. d. R. eine andere Muttersprache erlernt als die deutsche - in die sie mit fortschreitender Erkrankung häufig zurückfallen. Bei ihrer Versorgung sind v. a. interkulturelle Kompetenzen und Sprachkenntnisse unerlässlich, da die demenziell erkrankten Migranten/-innen ggf. auch ihre Erinnerungen an das Umfeld und die Lebensumstände in Deutschland verlieren.