Das Projekt

Steuerung, Förderung & Laufzeit

Das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege fördert gemeinsam mit den Pflegekassen nach § 45c SGB XI das Modellprojekt "Demenzatlas Hessen".

Geplante Laufzeit: 01.04.2016 – 31.12.2023

Beirat

Zur fachlichen Beratung, Begleitung und Unterstützung des Projekts wurde ein Beirat konstituiert. Dieser setzt sich aus Vertretern des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, der Pflegekassen, des Städte- und Landkreistags sowie der PRO INKLUSIO gGmbH und des BWHW e. V. zusammen.

Ziel des Modellprojektes

Das Modellprojekt „Demenzatlas Hessen“ zielt darauf, hessenweit Transparenz über bestehende Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen herzustellen.

Um den Zugang zum Hilfesystem zu verbessern, werden daher bestehende Angebote verschiedener Bereiche in der Online-Datenbank transparent dargestellt. Dadurch wird ein internetbasiertes landesweites Informationsportal zu relevanten Unterstützungsangeboten, Veranstaltungen und Weiterbildungsterminen aufgebaut.

Zudem sollen vorhandene Versorgungslücken aufgezeigt und regional differenzierende Empfehlungen zum Schließen dieser Angebotslücken formuliert werden. Darüber hinaus werden in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt.

Qualitätskriterien

Der Demenzatlas baut auf dem Verständnis auf, Menschen mit Demenz die Teilhabe an Gesellschaft zu ermöglichen und sie zu integrieren. Eine Aufnahme in den Demenzatlas setzt voraus, dass sich Anbieter auf die Arbeit mit Menschen mit Demenz entsprechend einstellen.

Bei der Erfassung und Freigabe der Angebote werden folgende Kriterien zu Grunde gelegt:

  • Inklusives Vorgehen: Bei Aufnahme der einzelnen Angebote wird darauf geachtet, ob sich der Anbieter auf Menschen mit Demenz / Seniorinnen und Senioren mit Demenz bzw. deren Angehörige bezieht. Es werden sowohl Angebote aufgenommen, die einen Schwerpunkt auf Demenz vorweisen, als auch Angebote, die sich als offen und inklusiv gegenüber Menschen mit Demenz verstehen.
  • Anerkennung durch die Pflegekassen: Neben Angaben zu Zeiten, Sprachen, Fahrdienst und Anmeldung wird unter Kosten die Abrechnung und Anerkennung über die Pflegekassen abgefragt. Für „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ unter Kategorie 2 „Betreuung/ Entlastung und Freizeit“ ist dies Voraussetzung, um in den Demenzatlas aufgenommen zu werden.
  • Vermeidung von Doppelstrukturen: Um in der Kategorie 3 „Wohnen und Pflege“ Doppelstrukturen zu vermeiden, werden nach derzeitigem Stand lediglich Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen aufgenommen. Für ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen sowie Demenz-Wohngemeinschaften wird auf andere Suchmöglichkeiten verwiesen. Verschiedene Kranken- und Pflegekassen haben hierzu Internetportale eingerichtet, die dabei helfen können, in Hessen und zugleich bundesweit Pflegeeinrichtungen zu recherchieren.
  • Eingabestandards: Die Erfassung und Registrierung der Angebote in die Datenbank erfolgt nach vorgegebenen Eingabestandards. Diese werden auch bei Selbstregistrierung der Anbieter überprüft, sodass die einzelnen Angebote einheitlich gestaltet sind.
  • Freigabe durch das Projektteam: Die Angaben der Anbieter werden durch das Projektteam geprüft und ggf. überarbeitet, bei Unklarheiten wird beim Anbieter nachgefragt und erst dann erfolgt die Freigabe.
  • Aktualität der Angebote: Zur Aktualität der Datenbank wurde eine automatisch generierte Erinnerungsmail eingerichtet. Diese fordert die Anbieter sechs Monate nach Freigabe ihres Angebots auf, die jeweiligen Angaben zu überprüfen, zu aktualisieren oder ggf. zu bestätigen, dass diese aktuell sind.

Wissenschaftliche Begleitung 

Evaluation der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz in Hessen

Der aktuelle Gesundheitsbericht Hessen geht von über 100.000 Menschen mit Demenz in Hessen aus; für 2018 beziffert das Statistische Bundesamt ihre Zahl auf 110.400. Mit der alternden Gesellschaft und dem zu erwartenden Anstieg der Zahl Demenzerkrankter wird absehbar der Bedarf an Betreuungs-und Unterstützungsangeboten zunehmen. Die Versorgung von Menschen mit Demenz (MmD) und die Unterstützung der Angehörigen gestalten sich je nach Art der Demenz und Krankheitsverlauf sehr individuell. Entsprechend vielfältig ist das Versorgungsangebot.

Die wissenschaftliche Begleitung im Modellprojekt „Demenzatlas Hessen“ hat zur Evaluation der Versorgungssituation von MmD in Hessen zentrale Akteurinnen und Akteure der Altenhilfeplanung und Pflegestützpunkte der hessischen Landkreise und kreisfreien Städte zu ihrer Einschätzung befragt und die Ergebnisse in einem Bericht hessenweit zusammengeführt. Diesen finden Sie im Downloadbereich am rechten Seitenrand. 

Projektbeteiligte

Koordination, Organisation und operative Durchführung

PRO INKLUSIO - Gemeinnützige Gesellschaft für soziale und berufliche Teilhabe mbH
Johann-Konrad-Schäfer-Straße 6
35039 Marburg

Telefon:  06421 30447-16
Telefax:  06421 30447-11
E-Mail:   demenz@pro-inklusio.org

www.pro-inklusio.org

Wissenschaftliche Begleitung und Ergebnistransfer

Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.
Forschungsstelle
Parkstraße 17
61231 Bad Nauheim

Telefon: 06032 86958-710
E-Mail:  forschung@bwhw.de

www.bwhw-forschung.de